von Kristin Neumann

An apple a day…

Mit jedem Apfel nehmen wir eine ganz Heerschaar an Bakterien zu uns.
Mit jedem Apfel nehmen wir eine ganz Heerschaar an Bakterien zu uns.

Äpfel gehören zu den weltweit am häufigsten gegessenen Früchten.

Der Apfel ist eine der wichtigsten Quellen für >>> Flavonoide in unserer Ernährung und er trägt mit Apfel->>> Procyanidinen und >>> Pektin wesentlich zu unserer Gesundheit bei. Aber nicht nur das! Mit jedem Apfel nehmen wir eine ganz Heerschaar an Bakterien zu uns. Bisher hat sich aber noch niemand angesehen, welche Bakterien sich auf so einem Apfel tummeln und gibt es einen Unterschied zwischen Bio-Äpfeln und konventionell-behandelten Äpfeln? >>> Gabriele Berg und ihre Kollegen der Universität Graz (Österreich) haben sich den Apfel genauer angesehen.

Berg und co. haben den Apfel (Sorte Malus pumila, der Filz- oder Johannisapfel) auseinandergenommen und Stiel, Fruchtfleisch, Schale und Kerne einzeln untersucht. Insgesamt haben sie pro Gramm Apfel ca. 100 000 000 (100 Millionen) Bakterien gefunden. Jeder Teil des Apfels hat unterschiedliche Bakterienarten beherbergt. Überaschenderweise wurden im Fruchtfleisch und in den Kernen am meisten Bakterien gefunden, die Schale war weniger stark kolonisiert. Essen wir nur Schale und Fruchtfleisch eines Apfels, verzehren wir rund 40 Millionen Bakterien mit dem Bio-Apfel und ca. 10-mal weniger mit dem konventionellen Apfel.

Interessant war, dass in den Apfelkernen die meisten Bakterien gefunden wurden, die Art der Bakterien ähnelte sehr denen im Fruchtfleisch. Scheint, als wird das Apfelmikrobiom direkt auf die Nachkommen vererbt.

Lieber Bio statt konventionell?

Die Anzahl der Bakterien war in beiden, Bio- und herkömmlichen Äpfeln ähnlich, jedoch fanden sich deutliche Unterschiede in der bakteriellen Vielfalt. Der Bio-Apfel war deutlich diverser besiedelt als der konventionelle Apfel. Im Bio-Apfel lag die höchste Bakterienvielfalt im Fruchtfleisch, im herkömmlichen Apfel eher in der Schale, wobei der Bio-Apfel auf jedem Teil des Apfels die größere Vielfalt besaß.

In allen Äpfeln haben Proteobakterien mit 80% dominiert, gefolgt von Bacteroidetes mit 9%, Aktinobakterien (5%) und Firmicutes (3%). Auf konventionell gezüchteten Äpfeln fanden sich wesentlich mehr Enterobacteriales – eine Bakteriengruppe welcher solche angehören, die Lebensmittelvergiftungen erzeugen können – als auf Bio-Äpfeln.

Bio-Äpfel wiesen mehr Bakterien auf, die auch für unsere Gesundheit gut sind, z. B. Lactobacillus-Arten. Die hohe bakterielle Vielfalt der Bio-Äpfel sorgt dafür, dass für den Menschen pathogene Bakterien keine Chance haben, sich auf dem Apfel breit zu machen.

Diese Studie zeigt einmal mehr, dass unbehandelte Nahrungsmittel wesentlich besser für unsere Gesundheit sind als behandelte. Nicht nur die ungesunde Behandlung selbst, sondern auch die Folgen der Prozesse im Apfel durch die Behandlung, beeinträchtigt den Nutzen für unsere Gesundheit. Also lieber den Apfel vom Apfelbaum des Nachbarn pflücken, als den aus dem Supermarkt kaufen! Natürlich vorher fragen :-)

Dr. Kristin Neumann
Dr. Kristin Neumann
Autorin

Ich studierte Molekular- und Mikro-Biologie, weil ich immer wissen wollte, wie das Leben funktioniert. Nach meiner Promotion hatte ich einige sehr idealistische Ansichten über einen Job, der der Menschheit dienen würde …

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