von Marina Becker

Du hast etwas in deinem Bart, und es ist kein Essen...

Beard Microbiome
© stock.adobe.com / Jacob Lund

Die Branche der Männerpflege boomt. Gepflegte Bärte sind ein heißer Trend und stellen ein Schönheitsideal dar, nach dem viele Männer streben. Sie symbolisieren Männlichkeit, Attraktivität, Reife und Stil... Was viele Menschen jedoch nicht über Bärte wissen, ist, dass sie eine Fülle von winzigen Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze und Milben beherbergen - zusammenfassend als Bartmikrobiom bezeichnet.

Hört euch das an: Im Jahr 2018 fand eine kleine Studie mehr Mikroben in der Gesichtsbehaarung von Männern als im Fell von Hunden. [1] Was zunächst eklig klingen mag, ist nicht ungewöhnlich oder besorgniserregend. Da Gesichtsbehaarung im Vergleich zu anderen Haaren gröber ist, kann sie Schmutz und Mikroben leichter einfangen. Schauen wir uns die haarige Situation einmal genauer an und entwirren sie.

 

Gibt es einen Unterschied zwischen der Anzahl und der Art der Mikroben bei Bärtigen und Unbärtigen?

Eine Studie aus dem Jahr 2000 zeigte, dass bärtige Probanden beim Tragen einer chirurgischen Gesichtsmaske mehr Bakterien absondern als rasierte oder weibliche Probanden. Und noch mehr, wenn die Maske hin- und herwackelte. [2] Das sagt aber noch nichts darüber aus, ob die Bakterien in den Bärten "schlecht" sind.

Eine andere Studie aus dem Jahr 2014 untersuchte 408 männliche Beschäftigte im Gesundheitswesen und stellte fest, dass die Bärtigen nicht mehr potenziell schädliche Bakterien beherbergten als ihre glatt rasierten Kollegen. Ganz im Gegenteil! Rasierte Gesichter beherbergten signifikant häufiger potenziell krankheitserregende Bakterien wie S. aureus und Methicillin-resistente koagulase-negative Staphylokokken dieser Gattung, die gegen viele gängige Antibiotika resistent sind. [3]

 

Gut, Bärte sind also keine Brutstätte für schädliche Bakterien.
Warum finden wir nun mehr von ihnen auf rasierten Gesichtern?

Die Haarfollikel sind der Ort, an dem Krankheitserreger und andere Reizstoffe in die Haut eindringen können, was sie zu einer wichtigen Schutzbarriere macht. Rasierhärchen können Hautreizungen, Schnitte und Infektionen verursachen und Bakterien im Gesicht verbreiten. [4]

 

Wie können also diejenigen, die sich für den bärtigen Weg entscheiden, ihre Gesichtsmähne gesund halten?

Die Grundlage für einen gesunden Bart ist ein ausgewogenes Hautmikrobiom. Wenn dieses jedoch durch Faktoren wie ungesunde Ernährung, die Verwendung von Antibiotika oder Kosmetikprodukten, die scharfe Chemikalien enthalten, gestört und dysbiotisch wird, können sich "schlechte" Mikroben vermehren und Symptome wie Entzündungen, Juckreiz und Schuppenbildung auf der Haut verursachen.

Ein Drittel der Männer berichtet von Hautreaktionen auf Körperpflegeprodukte, und etwa 40 % stufen ihre Haut als empfindlich ein. [4] Um deinen Bart zu pflegen, solltest du auf gute Hygiene achten, ihn regelmäßig mit Wasser waschen und Hautpflegeprodukte wählen, die dein Mikrobiom schonen.

Wer hätte gedacht, dass ein ausgewogenes Mikrobiom dich nicht nur gesund hält, sondern auch trendiger machen kann?!

Marina Becker
Marina Becker
Ganzheitlicher Gesundheits- und Life Coach / Redakteurin

Marina Becker studierte Kommunikationswissenschaft und Psychologie in München. Als Certified Transformational Nutrition Coach hilft sie Menschen dabei, die körperlichen, psychischen und emotionalen Aspekte ihrer Beschwerden zu verstehen und ganzheitlich zu transformieren.

Dir gefällt was du gelesen hast? Teile es mit deinen Freunden!

Zurück

Datenschutz­einstellungen

Wenn Sie auf „Alle akzeptieren“ klicken, stimmen Sie der Speicherung von Cookies auf Ihrem lokalen Gerät zu. Dadurch verbessert sich die Navigation auf der Seite, Videoinhalte können dargestellt werden und wir können anonym analysieren, ob die Seiten so genutzt werden, wie gedacht. Alle Freigaben erfolgen nach den Vorschriften der DSGVO.

You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close