von Lisa Keilhofer

Kosmetikindustrie nimmt Haut-Mikrobiom in den Fokus

Kosmetikindustrie und das Haut-Mikrobiom
Es gibt neue Kooperationen in der Kosmetik- und Pharmaindustrie im Bereich Forschung und Entwicklung.

Die Kosmetik- und Pharmaindustrie hat ein neues Steckenpferd entdeckt: das Mikrobiom. Das sind gute Neuigkeiten, denn im Gegensatz zu so manchem am Schreibtisch eines Marketingstrategen erfundenen „Megatrend“ ist der Themenkomplex Mikrobiom nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern basiert auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen. Darüber hinaus bedeutet Achtsamkeit dem Mikrobiom gegenüber nicht etwa einen künstlich generierten Mehrbedarf an Kosmetikprodukten (was in der Regel das Ziel von erfolgreichem Marketing ist), sondern ein „zurück zur Natur“.

Viele Kooperationen im Bereich Forschung und Entwicklung

Der Konzern DSM gab unlängst bekannt, die belgische Biotechfirma S-Biomedic zu co-finanzieren und damit in die Forschung rund um das Mikrobiom. DSM gehört weltweit zu den führenden Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln, Kosmetika und anderen chemisch-technischen Produkten. S-Biomedic forscht etwa an probiotischen Akne-Anwendungen auf Basis der Interaktion von Haut- und Darm-Mikrobiom. Wie wichtig die Investition in die Mikrobiomforschung für DSM ist, lässt sich daran ablesen, dass DSM extra eine Website zum Thema sponsort (Link) und hier die neue Zusammenarbeit öffentlich kommuniziert.

Einen ganz ähnlichen Ansatz verfolgt das Britische Unternehmen SkinBio Therapeutics. Produkte auf probiotischer Basis sollen sowohl bei Kosmetika als auch in der Behandlung von Hautinfektionen wie Ekzemen zum Einsatz kommen (Link).

Auch der bekannte Kosmetik-Konzern L‘Oreal ging kürzlich mit der US-amerikanischen uBiome-Gruppe eine Zusammenarbeit ein. Auch hier stehen das Hautmikrobiom und seine Erforschung im Fokus.

Ebenfalls nicht unerwähnt soll die Investition von Unilever in Gallinée bleiben (Link). Auch an dieser Forschungskooperation ist abzulesen, wie wichtig Mikrobiomforschung vom Unilever-Konzern für seine künftige Aufstellung eingeschätzt wird.

Mikrobiom-freundliche Produkte oder solche, die ein geschädigtes Mikrobiom wiederherstellen oder mit Hilfe des Mikrobioms sekundäre Krankheitsbilder behandeln, sind also offensichtlich auf dem Vormarsch.

„In-Cosmetics Global“ unter dem Motto Mikrobiomforschung

Wie präsent die Erforschung des Mikrobioms aktuell ist, zeigte sich auch im Programm der „in-Cosmetics Global“, einer Messe, die von 2.-4. April 2019 in Paris Vertreter aus Kosmetik- und Pharmaindustrie willkommen hieß. Auf der Agenda standen ausschließlich Vorträge und Diskussionen, die mit dem Themenkomplex Mikrobiom in Verbindung stehen (Link). Man sieht also, das Thema bewegt aktuell die Verantwortlichen. Wir sind also gespannt, was die nächsten Tage und Monate an neuen Erkenntnissen liefern werden und freuen uns, dass das Bewusstsein für das lange so vernachlässigte Mikrobiom endlich die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient.

Lisa Keilhofer
Lisa Keilhofer
Autorin

Lisa Keilhofer studierte an der Universität Regensburg. Sie arbeitet im Bereich Internationalisierung und als freiberufliche Lektorin.

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