von Marina Becker

Was unser Gesicht über unseren Darm verrät: Das Mikrobiom und Akne

Akne

Lästige Pickel oder gar Akne haben viele Menschen schon am eigenen Leib erfahren. Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen und lässt sich nicht verstecken, da sie uns buchstäblich ins Gesicht geschrieben steht. Wahrscheinlich habt ihr schon von der Darm-Hirn-Achse gehört. Aber wusstet ihr auch, dass es eine Darm-Haut-Achse gibt? Lasst uns herausfinden, wie unsere Darmmikroben unsere Haut beeinflussen und welchen Einfluss dies auf eine gesündere Behandlung von Akne haben kann.

Faktoren, die Akne begünstigen
Akne ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch eine Vielzahl verschiedener Faktoren wie Gene, Stoffwechsel, Hormone und psychische Aspekte wie Stress verursacht werden kann [1, 2]. Zu den Risikofaktoren gehören Alter, Familiengeschichte, BMI und Hauttyp [3]. Bedingt durch den sich ändernden Hormonspiegel sowie die gesteigerte Talgproduktion, beginnt Akne meist in der Pubertät [1]. Interessanterweise tritt sie in der Pubertät häufiger bei Männern und im Erwachsenenalter eher bei Frauen auf [4]. Die Gründe dafür sind noch nicht erforscht [1].

Die Tatsache, dass Akne kaum in nicht verwestlichten Gesellschaften vorkommt, zeigt, dass nicht nur genetische, sondern auch Lebensstil und Umweltfaktoren eine Rolle spielen. [5]

Ein weiterer Faktor ist falsches Reinigungsverhalten: Reizende oder zu stark entfettende Inhaltsstoffe in Reinigungsprodukten können den natürlichen Säureschutzmantel der Haut angreifen. Gleiches gilt für übermäßiges Waschen. Die Haut wird so anfälliger für Keime und Irritationen.

Meistens wird das Bakterium Cutibacterium acnes für die Entstehung von Akne verantwortlich gemacht. Studien haben jedoch gezeigt, dass es verschiedene Stämme von C. acnes gibt, die die Haut unterschiedlich beeinflussen und auch als kommensale/neutrale Bakterien wirken können. Demnach verschlimmert C. acnes Akne eher, als dass es sie verursacht. Außerdem kann es Biofilme bilden, die sich häufiger in Akneläsionen als in gesunder Haut finden, was es resistent gegen Antibiotika machen kann. [1]

Die Darm-Akne Verbindung
Mehrere Studien zeigen Unterschiede der Darmmikrobiota zwischen gesunden Menschen und denen mit Akne. Die Mikrobiota des Darms und der Haut arbeiten zusammen, um die richtige Immunhomöostase für die Haut zu schaffen. Der Darm beeinflusst die Gesundheit der Haut durch die Modulation von Entzündungsprozessen. Eine Dysbiose im Darm kann einen „Leaky Gut“ bedingen, der die systemische Entzündung verstärken und damit zur Entwicklung oder Verschlimmerung von Akne beitragen kann. [1]

Die Rolle von Probiotika
Da die übliche Aknebehandlungen sehr aggressiv sind und häufig auf Antibiotika zurückgreifen – die das mikrobielle Gleichgewicht noch weiter stören und zu Antibiotikaresistenz führen können – braucht es andere Behandlungsmethoden. Aufgrund der Bedeutung von Probiotika für die Darmgesundheit wird ihre Rolle für Hauterkrankungen durch orale und topische Anwendung erforscht. Studien über die topische Anwendung sind jedoch noch rar. Es hat sich gezeigt, dass Probiotika die mikrobielle Zusammensetzung des Darms verändern, eine entzündungshemmende Reaktion hervorrufen, die Integrität des Darms wiederherstellen und dadurch die allgemeine systemische Entzündung beeinflussen. [1]

Was können wir bei Akne tun?
Unsere Ernährung ist einer der besten Wege, unsere Darmmikroben zu beeinflussen. Eine entzündungshemmende Ernährung, sprich der Verzehr von Obst und Gemüse und der Verzicht auf verarbeitete Nahrungsmittel wie raffinierten Zucker, einfache Kohlenhydrate, fettige Nahrungsmittel sowie Milchprodukte, kommt sowohl unserem Darm als auch unserer Haut zugute. [6, 1]

Vermeidet zudem aggressive Hautreinigung, die das mikrobielle Gleichgewicht stört, und verwendet stattdessen Mikrobiom-freundliche Produkte, die das Mikrobiom respektieren.  

Zudem ist Stressbewältigung zu berücksichtigen. Psychische Faktoren tragen ebenfalls zur Entstehung von Akne bei und Akne selbst kann wiederum zu psychischen Problemen wie Depressionen und geringem Selbstwertgefühl führen. [7] Behandlungsansätze sollten zudem das Geschlecht und das Alter der Patienten berücksichtigen. [4]

Marina Becker
Marina Becker
Ganzheitlicher Gesundheits- und Life Coach / Redakteurin

Marina Becker studierte Kommunikationswissenschaft und Psychologie in München. Als Certified Transformational Nutrition Coach hilft sie Menschen dabei, die körperlichen, psychischen und emotionalen Aspekte ihrer Beschwerden zu verstehen und ganzheitlich zu transformieren.

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